Der Akku ist leer. Ausgebrannt. Fast alle kennen eine Person, die es getroffen hat. Es sind ganz normale Menschen jeden Alters, Geschlechts und jeder Gesellschaftsschicht betroffen von dieser psychischen Erkrankung, die früher mal als „Manager- oder Modekrankheit“ Bekanntheit erlangte. Dank zunehmender Aufklärung ist das Thema Burnout in den vergangenen Jahren immer mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Es gibt jedoch keine einheitliche Definition der Erkrankung. Die WHO hat Burnout als Syndrom definiert, das im Zusammenhang mit Belastungen bei der Arbeit steht, als „chronischer Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird." Das ist nicht unumstritten, denn die Dimension des Burnout bei nicht-berufstätigen Menschen, ausgelöst durch Belastungen aller Art (Haushalt, Kindererziehung, privater Stress etc.), wird dabei außen vor gelassen.
Wie erleben Betroffene einen Burnout?
Zumeist wird der Zustand als totale emotionale und körperliche Erschöpfung erlebt und im Zusammenhang mit starker Überforderung beobachtet. Folgen können u.a. Antriebslosigkeit, Schlafmangel, Gedankenkreisen (Warum ich? Was ist in meinem Leben passiert? Was habe ich falsch gemacht?), Lustlosigkeit, vermindertes Selbstwertgefühl, Hilflosigkeit, Konzentrationsstörungen, starke Angespanntheit, Rückenschmerzen, tiefes Gefühl der Leere oder gar Suizidgedanken sein.
Ein oftmals langer und beschwerlicher Weg
Einige ahnen, dass es so nicht weitergehen kann. Andere „helfen“ sich auf verschiedene Weisen und reißen sich, solange es irgendwie geht, zusammen. Nicht selten kommt es in diesem Zusammenhang zu Alkohol-, Drogen oder Medikamentenmissbrauch. Viele werden dann krankgeschrieben, beginnen eine Therapie, gehen in eine Klinik, machen eine Reha. Leider dauert die „Gesundung” sehr lange und um den eigenen Lebensstatus nicht zu gefährden, wird die Erkrankung häufig verheimlicht. Dadurch sind und fühlen sich viele Betroffene allein gelassen.
Was tun, wenn man im Burnout steckt?
Werden erste Symptome eines Burnouts erkannt, ist schnelles Handeln wichtig. Erste Anlaufstelle ist oftmals der Hausarzt oder die Hausärztin, welche eine Krankschreibung vornehmen und ggf. auch Medikamente verordnen können (z.B. Antidepressiva), um den Leidensdruck zu mildern. Psychotherapeuten, Psychiater und Heilpraktiker für Psychotherapie können bei der umfassenden Diagnosestellung unterstützen und weitere notwendige Schritte veranlassen. Während es bei den kassenfinanzierten Therapieplätzen häufig zu längeren Wartezeiten kommen kann, bieten Heilpraktiker für Psychotherapie in der Regel schneller Termine an, allerdings werden in diesem Fall die Kosten nur selten von der Krankenversicherung übernommen.
Therapeutischen Maßnahmen zielen oftmals auf die Bereiche "denken", "fühlen" und "handeln" ab. Sie unterstützen damit den fortlaufenden Heilungsprozess, der meist nicht mit der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit abgeschlossen ist.
Im Rahmen der therapeutischen Begleitung werden hierfür zumeist negative Denkmuster erst identifiziert und dann verändert, Entspannungstechniken werden erlernt sowie gesundheitsfördernde und aktivierende Verhaltensmuster (z.B. Sport, Freizeitgestaltung, etc.) eingeübt.
Wesentlich günstiger ist es natürlich dem Burnout vorbeugend, also präventiv zu begegnen. Hier bietet sich z.B. ein psychologisches Coaching an. Ziel ist es hierbei Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit (neu) zu entdecken und die eigene Resilienz (Widerstandskraft) gegenüber Stress und Herausforderungen zu stärken.
Mithilfe dieses Selbsttests können Sie abschätzen, ob sie möglicherweise an einem Burnout leiden oder ob Sie diesbezüglich gefährdet sind:
https://www.therapie.de/psyche/info/test/weitere/burnout/