Depressionen überwinden - Was tun?

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Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Ihr Erscheinungsbild ist ebenso vielfältig wie komplex. Daher ist auch die Diagnose gar nicht einfach und muss sehr sorgfältig erfolgen, um eine bestmögliche Behandlung zu ermöglichen.

Generell werden Haupt- und Nebensymptome unterschieden, die über eine Dauer von 14 Tagen (2 Wochen) konstant vorhanden sein müssen, um die Diagnose einer sog. „Depressiven Episode“ zu rechtfertigen.

 

Was sind die Symptome?

 

Es werden drei Hauptsymptome unterschieden: Gedrückte Stimmung, Interessenverlust bzw. Freudlosigkeit und Antriebsminderung (z.B leichte Ermüdbarkeit, sozialer Rückzug). Zu den Nebensymptomen gehören: verminderte Konzentrationsfähigkeit und Selbstwert, Schuldgefühle, pessimistische Zukunftsgedanken, Schlafstörungen (oftmals morgendliches Früherwachen), Appetit- und/oder Gewichtsverlust, Libidoverlust. Besonderer Bedeutung kommen möglichen Suizidgedanken oder -absichten zu. Diese müssen bei jeder Diagnosestellung erfragt werden!

 

Welche Diagnosen können gestellt werden?

 

Je nach Anzahl von Haupt- und Nebensymptomen und dem Ausschluss einer körperlichen Ursache (z.B. Unterfunktion der Schilddrüse) kann eine leichte, mittelschwere oder schwere depressive Episode diagnostiziert werden. Hinzu kommt, dass Symptome einer depressiven Episode bei zahlreichen anderen psychischen Erkrankungen vorkommen können (z.B. Angststörungen, Missbrauch von Substanzen, nach einschneidenden Lebensereignissen etc.). Hier muss bei der Diagnosestellung genau hingeschaut werden!

 

Wie kann behandelt werden?

 

Die Behandlung unterscheidet sich je nach Schweregrad der depressiven Episode. Eine schwere Episode muss i.d.R. in einer Klinik unter Medikation mit Antidepressiva behandelt werden. Zum Einsatz kommen z.B. Medikamente aus der Klasse der selektiven Serotonin-wiederaufnahmehemmer (kurz: SSRI). Diese sorgen für eine höhere Konzentration des körpereigenen Botenstoffs Serotonin, der sozusagen für die positive Grundstimmung verantwortlich ist. Im Rahmen des meist mehrwöchigen Klinikaufenthaltes findet begleitend intensive Psychotherapie statt. Bewährt haben sich insbesondere Kognitive Verhaltens- und Gesprächstherapie. Hierbei geht es in besonderer Weise um die Aktivierung von positiven Tätigkeiten, oftmals mithilfe von Aktivitätstagebüchern. Es wird nach individuellen Ressourcen gesucht, die dabei helfen, Stück für Stück in einen günstigen Aktivitätsmodus zu finden. Darüber hinaus werden negative Gedankenmuster identifiziert, hinterfragt und zu neuen, positiveren Gedanken umstrukturiert. Dieser Ansatz findet auch bei mittelschweren und leichten depressiven Episoden Anwendung, kann hier aber meist ambulant und z.T. ohne begleitende Medikation erfolgen.

 

Hilfe suchen - Depressionen Überwinden!

 

Wenn ihr bei euch oder bei anderen nahestehenden Menschen die oben beschriebenen Symptome über einen Zeitraum von 2 Wochen beobachtet, sucht euch schnellstmöglich Hilfe! Je schneller, desto besser! Am besten vertraut ihr euch einer nahestehenden Person und eurem Hausarzt bzw. Hausärztin an. Dann können weitere Schritte bedarfsgerecht geplant werden (z.B. Medikamente, Therapieform etc.). Es gibt auch Krisenhotlines, die rund um die Uhr erreichbar sind (z.B. 0800 3344533 – Bundesweites Info-Telefon für Depression). Auch wenn der erste Schritt sicher der schwerste ist, so ist es wichtig, diesen zu gehen, und ihr werdet sehen durch den kontinuierlichen Aufbau positiver Aktivitäten hellt sich die Stimmung allmählich auf. Das ist so, als wenn man tropfenweise Wasser in ein Glas mit Tinte gibt...

 

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